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Gender und Gesundheit

„Gender“ (soziales Geschlecht) beeinflusst maßgeblich Gesundheit und Krankheit. Ungleiche Verhältnisse und verschiedene Verhaltensweisen tragen zu gesundheitlichen Unterschieden zwischen Frauen und Männern bei.

Bei Gendermedizin geht es darum, für jede Person die passenden medizinischen Angebote zu bieten, unabhängig vom Geschlecht

Gender und Gesundheit

„Gender“ (soziales Geschlecht) beeinflusst maßgeblich Gesundheit und Krankheit. Ungleiche Verhältnisse und verschiedene Verhaltensweisen tragen zu gesundheitlichen Unterschieden zwischen Frauen und Männern bei.


Bei Gendermedizin geht es darum, für jede Person die passenden medizinischen Angebote zu bieten, unabhängig vom Geschlecht

Wichtige Fakten zu Gender Medizin

Lebenserwartung und Gesundheit:

Frauen haben zwar eine höhere Lebenserwartung als Männer, verbringen jedoch mehr Jahre in schlechterer Gesundheit. Unterschiedliche Verhaltensweisen bei Ernährung, Bewegung und Konsum von Alkohol und Tabak beeinflussen das Gesundheitsverhalten von Frauen im Vergleich zu Männern.

Krankheitsrisiken und Fehldiagnosen:

Frauen haben häufig andere Krankheitsrisiken und -verläufe als Männer. Geschlechterstereotype führen dabei oft zu Fehldiagnosen. Gesellschaftliche Faktoren wie Mehrfachbelastungen und Care-Arbeit beeinflussen die Gesundheit von Frauen in verschiedenen Lebensphasen.

Biologische Unterschiede:

Biologische Unterschiede, etwa im Hormonhaushalt und Stoffwechsel, führen zu unterschiedlichen Krankheitsprävalenzen und Symptomen bei Frauen. Diese Unterschiede müssen in der medizinischen Forschung und Praxis stärker berücksichtigt werden.

Forschungslücke bei Frauen:

Frauen werden in der medizinischen Forschung oft ausgeschlossen, weil männliche Testpersonen als kostengünstiger gelten. Doch diese Praxis kann langfristig riskant und teuer sein, da Medikamente ohne ausreichend getestete Frauen unerwartete Nebenwirkungen verursachen können.

Herzkrankheiten bei Frauen:

Herzkrankheiten sind die häufigste Todesursache bei Frauen, doch geschlechtsspezifische Unterschiede werden oft übersehen. Frauen zeigen bei Herzinfarkten zusätzlich zu Brustschmerzen Symptome wie Übelkeit, Kurzatmigkeit und Schwindel. Nach der Menopause steigt ihr Risiko aufgrund des Rückgangs des schützenden Östrogens.

Endometriose und PCOS

Erkrankungen wie Endometriose und PCOS zeigen strukturelle Ungleichheiten im Gesundheitssystem, da Betroffene oft jahrelang auf eine Diagnose warten. Die mangelnde Forschung und der Gender Data Gap verstärken das Problem, da viele Medikamente primär an Männern getestet werden, wodurch frauenspezifische Nebenwirkungen unberücksichtigt bleiben.

PCOS betrifft etwa 15–20% der Frauen im gebärfähigen Alter, viele erhalten jedoch erst nach mehreren Arztbesuchen eine Diagnose. Von Endometriose sind in etwa 200.000 Frauen in Österreich betroffen - wobei es hier eine große Dunkelziffer gibt.

Unsere aktuelle Umfrage* deckt Wissenslücken zu genau diesen beiden Erkrankungen auf und das sich rund 25% mehr Wissen über hormonelle Erkrankungen wünschen.

der Frauen sind schlecht oder gar nicht über Endometriose informiert sind.

Empfohlene Vorsorgeuntersuchungen

Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen es, den Gesundheitszustand regelmäßig zu überprüfen und Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. In Österreich übernimmt die Krankenkasse verschiedene Gesundheitschecks, die je nach Alter, Geschlecht und Risikofaktoren variieren.

Ab 18 Jahren:

Jährliche Gesundenuntersuchung beim Hausarzt mit Blutabnahme, Harnuntersuchung, Blutdruckmessung und Körperanalyse.

Ab 18 Jahren für Frauen:

Jährlicher PAP-Abstrich beim Gynäkologen zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und HPV-Impfung bis zum 30. Geburtstag.

Ab 35 Jahren:

Jährliche Untersuchung mit Blutabnahme zur Überprüfung von Cholesterin, Blutzucker sowie Leber- und Nierenwerten. 

Ab 40 Jahren für Frauen:

Mammografie alle zwei Jahre zur Früherkennung von Brustkrebs. 

Ab 45 Jahren für Männer:

Prostatauntersuchung durch digitale rektale Untersuchung und PSA-Bluttest. 

Ab 50 Jahren:

Darmkrebsvorsorge mit jährlich durchgeführtem Bluttest und alle 10 Jahre eine Koloskopie. 

Frauen- und Gesundheitsvorsorge

Gehe regelmäßig zum Arzt für Check-ups, z. B. Brustuntersuchungen, gynäkologische Vorsorge und Blutdruckmessungen. Achte auf hormonelle Veränderungen, wie in der Menopause oder bei Krankheiten wie PCOS. Suche bei Bedarf rechtzeitig ärztliche Hilfe.

Suche bei Bedarf Unterstützung durch Therapeuten oder Selbsthilfegruppen, besonders bei mentalen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Die ÖGK übernimmt viele Vorsorgeuntersuchungen, darunter Gesundheitschecks ab 18 Jahren, Mammografien für Frauen zwischen 45 und 74 Jahren, Prostatakrebsuntersuchungen für Männer ab 45 und Darmkrebsvorsorge ab 50 Jahren. Auch regelmäßige zahnärztliche Kontrollen gehören dazu. Es ist ratsam, sich bei der eigenen Krankenkasse über spezifische Bedingungen und Fristen zu informieren. 

Tipps für mehr Wohlbefinden

1) Achte auf deine körperliche Gesundheit

Regelmäßige Bewegung stärkt den Körper und fördert das geistige Wohlbefinden. Schon einfache Aktivitäten wie Spazierengehen oder Yoga wirken positiv.

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und gesunden Fetten senkt das Risiko für viele Erkrankungen. Achte auf ausreichende Proteinzufuhr und genügend Wasser.

Sorge für ausreichend Schlaf, da er für Regeneration von Körper und Geist entscheidend ist. Etabliere eine feste Schlafroutine und vermeide elektronische Geräte vor dem Schlafengehen.


2) Priorisiere deine mentale Gesundheit

Nutze Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen, um Stress abzubauen und dein inneres Gleichgewicht zu finden.

Lerne, „Nein“ zu sagen, um dich nicht zu überlasten – im Privatleben und Beruf.

Nimm dir regelmäßig Zeit für dich selbst, sei es durch Hobbys, Spaziergänge oder ein entspannendes Bad.