Mythen & Tabus: Alles zum Thema Sex
Warum Aufklärung und Kommunikation so wichtig sind
Sexualität begleitet unser Leben und ist dennoch ein Thema, das viele Fragen aufwirft und mit Unsicherheiten, Halbwissen oder Scham behaftet ist. In unserer Gesellschaft kursieren zahlreiche Mythen rund um Lust, Orgasmus, Partnerschaft und Körper. Gleichzeitig gelten viele Aspekte der Sexualität noch immer als Tabu. Umso wichtiger ist es, offen über diese Themen zu sprechen, um Wissen zu fördern, Missverständnisse zu vermeiden und ein gesundes Verhältnis zur eigenen Sexualität zu entwickeln.
Warum Aufklärung über Sexualität so wichtig ist
Sexualität ist ein zentraler Bestandteil des menschlichen Lebens – und dennoch oft mit Unsicherheiten, Scham oder falschen Vorstellungen behaftet. Mythen und Tabus können zu Missverständnissen, Leistungsdruck oder sogar gesundheitlichen Risiken führen. Umso wichtiger ist es, offen über das Thema zu sprechen, Fragen zuzulassen und Wissen zu teilen. Aufklärung schafft Vertrauen, stärkt Beziehungen und fördert ein gesundes, selbstbestimmtes Liebesleben – unabhängig von Alter, Geschlecht oder Lebenssituation.
Die Vorteile von Kommunikation über Sex
Offene Gespräche über Sexualität können helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Wer über Wünsche, Grenzen und Unsicherheiten spricht, schafft Raum für Nähe und gegenseitiges Verständnis. Gleichzeitig kann Kommunikation helfen, Ängste abzubauen – etwa die Angst vor dem Thema Sex generell, vor falschen Körperbildern oder vor Ablehnung. Denn nur wer sich mitteilt, kann auch gehört und verstanden werden.
Sex-Mythen – was wirklich stimmt
👉🏻 Frauen wollen weniger Sex als Männer
Ein weit verbreiteter Mythos, der auf veralteten Rollenbildern basiert. Die Libido ist individuell – unabhängig vom Geschlecht. Studien zeigen, dass Frauen genauso häufig sexuelle Bedürfnisse haben wie Männer, sie aber seltener offen darüber sprechen.
👉🏻 Nur Frauen können einen Orgasmus vortäuschen
Auch ein Mann kann den Höhepunkt vortäuschen – aus Unsicherheit, Leistungsdruck oder dem Wunsch, das Liebesspiel zu beenden. Vortäuschung ist kein Zeichen von Unehrlichkeit, sondern meist ein Ausdruck mangelnder Kommunikation.
👉🏻 Vorzeitiges Rausziehen ist eine sichere Verhütungsmethode
Diese Methode ist extrem unsicher. Bereits vor dem Samenerguss kann Sperma austreten, das zu einer Schwangerschaft führen kann. Verhütung sollte immer bewusst und zuverlässig gewählt werden.
👉🏻 Wer Gleitgel braucht, ist nicht erregt
Feuchtigkeit hängt nicht nur von Erregung ab, sondern auch von hormonellen Schwankungen, Stress oder Medikamenten. Gleitgel kann das Liebesspiel angenehmer machen – unabhängig vom Erregungszustand.
👉🏻 Es ist normal, dass Sex manchmal schmerzt
Schmerzen beim Sex sind ein Warnsignal und sollten nicht ignoriert werden. Ursachen können körperlich oder psychisch sein – in jedem Fall lohnt sich ein Gespräch mit einer Fachperson wie der Gynäkologin bzw. dem Gynäkologen des Vertrauens.
👉🏻 Masturbation ist schädlich
Selbstbefriedigung ist ein gesunder Teil der Sexualität. Sie hilft, den eigenen Körper besser kennenzulernen, Stress abzubauen und das sexuelle Selbstbewusstsein zu stärken.
👉🏻 Beim Sex während der Periode kann man nicht schwanger werden
Auch während der Menstruation ist eine Schwangerschaft möglich – besonders bei kurzen Zyklen oder unregelmäßigem Eisprung. Verhütung ist also auch in dieser Zeit wichtig.
👉🏻 Guter Geschlechtsverkehr dauert stundenlang
Qualität ist nicht gleich Quantität. Was als erfüllend empfunden wird, ist individuell. Wichtig ist, dass beide Partner:innen sich wohlfühlen – unabhängig von der Dauer.
👉🏻 Ab 60 hat man keinen Sex mehr
Sexualität kennt kein Ablaufdatum. Viele Menschen erleben auch im höheren Alter erfüllende Intimität – oft sogar entspannter und selbstbewusster als in jüngeren Jahren.
👉🏻 Sex in langjährigen Partnerschaften ist langweilig
Vertrautheit kann Intimität vertiefen. Wer offen über Wünsche spricht und Neues ausprobiert, kann auch nach Jahren der Partnerschaft ein erfülltes Sexleben führen.
👉🏻 Sex während der Schwangerschaft schadet dem ungeborenen Kind
In einer gesunden Schwangerschaft ist Sex in der Regel unbedenklich. Er kann Nähe fördern und sogar entspannend wirken – solange sich beide wohlfühlen.
Sex-Tabuthemen aufgedeckt
👉🏻 Warum ist Sex überhaupt ein Tabuthema?
Sexualität ist emotional, intim und oft mit Scham behaftet – geprägt durch Erziehung, Religion oder gesellschaftliche Normen. Viele Menschen haben nie gelernt, offen über das Thema zu sprechen. Aufklärung, Medien, Social Media und persönliche Gespräche können helfen, diese Barrieren zu überwinden.
👉🏻 Warum komme ich nicht zum Orgasmus?
Die Gründe können vielfältig sein: Stress, Leistungsdruck, fehlende Kommunikation oder mangelndes Körperbewusstsein. Auch medizinische oder psychische Ursachen können eine Rolle spielen. Wichtig ist, sich selbst keinen Druck zu machen und offen mit dem Partner bzw. der Partnerin oder auch einer Fachperson zu sprechen.
👉🏻 Wie kommuniziere ich meine sexuellen Wünsche?
Einfühlsam, ehrlich und ohne Vorwürfe. Wünsche sollten als Einladung formuliert werden, nicht als Kritik. Idealerweise außerhalb des Schlafzimmers – in entspannter Atmosphäre, ohne Erwartungsdruck.
👉🏻 Gibt es die „depressive Vagina“ wirklich?
Der Begriff ist umgangssprachlich und nicht medizinisch. Gemeint sind oft Beschwerden wie Schmerzen, Trockenheit oder Lustlosigkeit, die psychisch bedingt sein können. Hier hilft ein ganzheitlicher Blick – auf körperlicher wie emotionaler Ebene.
👉🏻 Kann ein Penis tatsächlich beim Sex brechen?
Ja, obwohl kein Knochen im Penis ist, kann das Schwellkörpergewebe bei starker Krafteinwirkung reißen – ein medizinischer Notfall. Bei Verdacht sollte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.